„Tabaluga“-Star Sven Unterwaldt arbeitet an „Catweazle“-Kinofilm!
Erst seit dem 6. Dezember 2018 flimmert Sven Unterwaldts erstes Animationswerk „Tabaluga – Der Film“ über die deutschen Kinoleinwände. Dabei steckt der sympathische Filmemacher offenbar bereits schon inmitten eines neuen Projekts. Im Interview zum kleinen Drachen „Tabaluga“ in München verriet uns Sven Unterwaldt nämlich auch, dass er die Kultfigur „Catweazle“ auf die Kinoleinwand bringen wird!
Keine Schauspieler: So erging es Sven Unterwaldt mit seinem ersten Animationsstreifen
„Tabaluga“ war Dein erster Animationsfilm. Was war von Beginn an die größte Herausforderung für Dich?
Sven Unterwaldt: Die größte Herausforderung ist erstmal, dass man vor dem Nichts sitzt. Das ist natürlich ganz anders als beim Realfilm, wo man schon Schauspieler hat, wo man Sets hat. Da gibt es ja schon mal was! Da spielt ein Schauspieler ja schon mal die Idee einer Szene und man sagt: „Mach mal ein bisschen so“ oder „Mach mal ein bisschen so“ (lacht). Beim Animationsfilm ist da einfach gar nichts. Man muss wirklich von Null anfangen. Das ist wirklich die Herausforderung. Und die zweite Herausforderung ist einerseits dieser großen Marke Tabaluga gerecht zu werden, damit alle Fans, die in die Shows gehen und die Zeichentrickserie kennen, nicht enttäuscht sind. Aber man darf natürlich nicht genau dasselbe machen, weil das, was in der Show funktioniert, funktioniert auf der Leinwand nicht.
Wie sehr habt ihr Euch an den Zeichentrickfiguren orientiert?
Sven Unterwaldt: An den Zeichentrickfiguren haben wir uns eigentlich weniger orientiert. Vielmehr wirklich an den Konzeptalben von Peter Maffay. Da gibt es ja wirklich vor allen Dingen die Geschichte von Tabaluga und Lilli. Das ist ja ein bisschen eine Mischung aus mehreren Geschichten. Wir haben die klassischen Songs genommen. Ich war auch live in der Show und habe mir das angeguckt und eigentlich hat mich das mehr inspiriert – dieses große Happening, dieses Event auf der Bühne. Was Peter da macht, ist ja wirklich unfassbar! Mit wie vielen Tänzern und Sängern! Das ist eine Riesenshow! Aber es ist halt eben so reichhaltig, dass die Reduktion eigentlich das schwierigste war. Zu sagen, wir müssen uns wirklich auf eine klassische Kinogeschichte konzentrieren.
Wie sehr war Peter Maffay als Tabaluga-Schöpfer in die einzelnen Arbeitsschritte involviert?
Sven Unterwaldt: Peter war natürlich in jeden Arbeitsschritt involviert. Das fand ich auch immer sehr toll. Es gibt ja mehrere Arbeitsschritte. Zuerst macht man ein Storyboard, das erst einmal zweidimensional ist. Das wird dann aber auch animiert und sieht dann aus wie ein Daumenkino, wird aber schon richtig vertont und geschnitten. Dann gibt es noch das Layout, wo das ganze dann in die digitale Welt übertragen wird. Da sind die Figuren wie Schachfiguren – man schiebt sie im Storyboard einfach hin und her und dann wird animiert. Jeden dieser Arbeitsschritte hat sich Peter am Ende angeguckt und auch noch Input gegeben. Er war insofern von Anfang bis Schluss immer sehr gut involviert.
Sven Unterwaldt verrät: Arbeiten an „Catweazle“ haben „schon ein bisschen begonnen“
Mit „Tabaluga – Der Film“ hast Du Dich an einen echten Kinderklassiker gewagt. Gibt es einen anderen Kinderklassiker, den Du gerne umsetzen würdest?
Sven Unterwaldt: Ja, es gibt tatsächlich einen Kinderklassiker, an den ich mich gerne mal heranwagen würde. Den kennen aber wahrscheinlich die wenigsten heute noch. Ich bin ja schon ein bisschen älter. Das ist Catweazle. Catweazle würde mich mal reizen! Ich kann auch etwas verraten. Das hat auch schon ein bisschen begonnen (lacht). Ich fand diese Figur immer ganz toll. Das ist nämlich ein Zauberer, der aus dem Mittelalter in die Jetztzeit kommt, etwas schräg und auch kein richtig toller Zauberer ist. Dem geht so Einiges schief! Ich glaube, das wäre ein toller Kinostoff, wenn der jetzt plötzlich in eine deutsche Durchschnittsfamilie käme.
Wie habt ihr Euch bei „Tabaluga“ für die jeweiligen deutschen Stimmen, sprich Yvonne, Bully & Co., entschieden?
Sven Unterwaldt: Beim Animationsfilm wird es umgekehrt gemacht. Man nimmt erst die Stimmen auf und dann wird darauf animiert. Hier haben wir allerdings zuerst die englischen Stimmen aufgenommen, da der Film ja auf Englisch animiert wurde. Dazu haben wir dann später deutsche Stimmen gesucht. Das war in der Tat nicht so ganz einfach, weil wir Tabaluga und Lilli eher im Teenageralter angesiedelt haben. Die originale Tabaluga-Stimme auf der Bühne ist ja eine sehr kindliche Stimme, die ich ganz toll finde und die auch viele kennen. Aber wir haben ja eine Liebesgeschichte. Wir brauchen eigentlich eher eine Teenagerstimme als eine Kleinkinderstimme. Deshalb haben wir gesagt, wir müssen jemanden finden, der darauf passt aber auch singen kann. Das ist natürlich sehr, sehr schwierig.
… und dann kam Wincent Weiss!
Sven Unterwaldt: Bei Wincent Weiss war es eine große Überraschung. Ich wusste: Klar, super Sänger – aber kann der das sprechen? Wir haben wirklich viele viele Leute ausprobiert und uns angehört. Als Wincent kam, war ich mega überrascht, wie toll er das macht. Und dass seine Stimme, wenn man ihn nicht sieht, sehr sehr jung ist. Genau so wie bei Yvonne, mit der ich ja schon einen Film gedreht hatte. Bei Yvonne habe ich es aber schon vermutet, weil die immer noch so eine sehr weiche, sehr mädchenhafte Stimme hat, die sehr gut zu Lilli passt. Bully und Rick sind natürlich ein Geschenk. Die hatte ich eigentlich von Anfang an im Kopf. Ich habe nur nicht gedacht, dass Bully das überhaupt macht. Ich war sehr, sehr, sehr froh, dass er da zugesagt hat, weil der Marienkäfer ist ja auch ein bisschen nach ihm entworfen worden. Der Name Bully kommt ja nicht von ungefähr.
Übrigens: Um die Wartezeit bis „Catweazle“ zu überbrücken, lohnt es sich einen Blick auf Sven Unterwaldts erstes Animationsabenteuer „Tabaluga – Der Film“ zu werfen. Und mit Svens spannenden Facts zur Entstehung des Films, werdet ihr ihn vielleicht sogar mit etwas anderen Augen sehen.