Panikforscher warnt vor Open-Air mit Ed Sheeran: Sicherheit der Besucher ist nicht gewährleistet
Janina „Ninchen“ Kötz
Nachdem das Open-Air-Konzert von Weltstar Ed Sheeran ursprünglich auf dem Flughafengelände in Essen-Mülheim stattfinden sollte, wurde es aufgrund brütender naturgeschützter Vögel inzwischen nach Düsseldorf verlegt. Dort soll extra für das Konzert des „Shape of you“-Sängers ein neues Eventgelände, der sogenannte „D. Live Open Air Park“, entstehen. Doch der bekannte Panikforscher Michael Schreckenberg, der vor allem nach der Loveparade in Duisburg im Jahr 2010 im Fokus der Medien stand, erklärte nun, dass er deutliche Sicherheitsbedenken habe, was die derzeitigen Planungen für das Ed-Sheeran-Konzert angeht.
Schreckenberg: „Die Zeit wird nicht reichen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.“
Damit das geplante Konzert des erfolgreichen Singer-Songwriters Ed Sheeran am 22. Juli 2018 wie geplant stattfinden kann, werden – im wahrsten Sinne des Wortes -in Düsseldorf aktuell Bäume versetzt. 60 Bäume mussten bereits an einen anderen Standort umgepflanzt werden, über 100 weitere sollen komplett weichen, was vor allem Naturschützer auf den Plan ruft. Auch eine Baugenehmigung für einige Arbeiten auf dem Gelände soll es knapp acht Wochen vor dem Konzert nicht geben. Laut dem bekannten Panikforscher Michael Schreckenberg, der sich unter anderem mit dem Verhalten von großen Menschenmassen befasst, sei es unmöglich, in einer so kurzen Zeit ein neues Konzertgelände aus dem Boden zu stampfen. Er erklärte gegenüber der „Westdeutschen Zeitung“: „Man setzt sich hier über alle Regeln hinweg. Es ist nicht möglich, in so kurzer Zeit eine vernünftige Prüfung durchzuführen.“ Schreckenberg wurde in der Landeshauptstadt geboren und kennt das Gelände, auf dem Rotschopf Ed Sheeran auftreten soll, gut. Gegenüber den Verantwortlichen, wie zum Beispiel dem Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf, Thomas Geisel, äußerte er seine Bedenken: „Als gebürtiger Düsseldorfer habe ich mich mit dem Thema beschäftigt. Das ist eine überhastete Aktion von Herrn Geisel. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der Aufwand für eine solche Veranstaltung in keinem Verhältnis zu dem Ertrag steht.“
Panikforscher befürchtet Katastrophe auf dem Messe-Parkplatz in Düsseldorf
2010 kritisierte Michael Schreckenberg bereits die Planungen für die Loveparade in Duisburg, bei der nach einer Massenpanik 21 Menschen starben. Nach eigener Aussage hatte der Forscher auch hier bereits vor der Veranstaltung die Gefahren der Großveranstaltung aufgezeigt. Auch diesmal spricht er Klartext und warnt die Verantwortlichen. Bedenken äußerte der gebürtige Düsseldorfer vor allem für den Fall, dass ein Unwetter über das Gelände zieht und die Besucher des Ed-Sheeran-Konzerts in Panik versetzt: „Das ist nicht zu unterschätzen. So etwas hat es in Russland und in Belgien gegeben. Mehrere Menschen sind dort ums Leben gekommen.“ Er erinnert dabei zum Beispiel an das „Pukkelpop Festival“ in der Nähe der Stadt Hasselt in Belgien. Dort starben durch einen Sturm im Jahr 2011 fünf Menschen. Weitere 140 Festival-Fans wurden verletzt. Als Ausweichmöglichkeit für das ausverkaufte Mega-Konzert von Superstar Ed Sheeran brachte Schreckenberg erneut die benachbarte ESPRIT arena in Düsseldorf ins Gespräch: „Es ist nicht nachzuvollziehen, weil gleich nebenan die ESPRIT arena zur Verfügung steht.“ Doch auch hier gibt es ein Problem: Für den Auftritt des Musikers im Sommer 2018 wurden bereits 84.000 Karten verkauft, in die Düsseldorfer Arena passen allerdings nur 54.000 Fans. Das bedeutet wiederum, dass – wie auch die Toten Hosen im Oktober 2018 – das Konzert von Sänger Ed Sheeran an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden und damit aufgesplittet werden müsste. Das könnte allerdings die Fans von Ed Sheeran ordentlich auf die Palme bringen, die sicherlich eh bereits genervt von dem Trubel um das ausverkaufte Ed-Sheeran-Konzert am 22. Juli 2018 sind.
Das Chaos nimmt kein Ende: Monatelanger Wirbel um Auftritt von Ed Sheeran
Ursprünglich sollte das Konzert des bekannten „Shape of You“-Sängers auf dem Flughafengelände in Essen-Mülheim stattfinden. Doch dort wurde der beliebte Rotschopf von Naturschützern und einer seltenen Vogelart vertrieben. Die Feldlerche, die in der Nähe des Geländes brütet, machte den Planungen für das Groß-Event einen Strich durch die Rechnung. Zuerst dachte man an eine Umsiedlung des Piepmatzes. Doch am Ende heißt es dann doch, dass die Unsicherheit und Sorge um die lokale Vogelpopulation einfach zu groß sei. Und so wurde das geplante Ed-Sheeran-Konzert nach Düsseldorf verlegt. Da aber bereits über 84.000 Karten für das Event verkauft wurden, kam ein Auftritt in der Düsseldorfer ESPRIT arena nicht in Frage. Und so fing die städtische Veranstaltungstochter „DCSE“ an, die Planungen für den „D. Live Open Air Park“ in Düsseldorf umzusetzen. Schon früh hat der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf, Thomas Geisel, das Gelände als „genehmigungsfähig“ eingestuft. Doch nachdem zuerst naturgeschützte Vögel dem Ed-Sheeran-Konzert in Essen einen Strich durch die Rechnung machten, warnt Panikforscher Schreckenberg jetzt vor der mangelnden Sicherheit für die Besucher auf dem neuen Areal in Düsseldorf. Nun sind es nur noch knapp acht Wochen bis zum Konzert, das am Ende vielleicht gar nicht stattfinden kann. Eine endgültige Entscheidung soll am 13. Juni 2018 fallen.