Nach Jahren des Schweigens: Jochen Schropp hat sich geoutet!
Vielen war es schon lange klar, doch Jochen Schropp selbst hat erst jetzt all seinen Mut zusammengefasst und sich öffentlich geoutet. Um das kundzutun hat sich der 39-jährige Moderator für einen ungewöhnlichen Weg entschieden: Er schrieb einen Brief. Wer bislang dachte, dass es im Jahr 2018 kein Problem sein dürfte, offen zu seiner Sexualität zu stehen, der wird nach Jochens Geschichte einiges hinterfragen – vielleicht auch sich selbst.
Der Moderator möchte anderen Mut machen
Das Schriftstück sendete Jochen Schropp an den „Stern“. Doch diese Botschaft solle nicht von seinem Outing handeln, „sondern darüber, wie wichtig ich es finde, Leute, die anders sind als man selbst, zu verstehen und Andersartigkeit als selbstverständlich anzusehen“. Die richtige Einstellung, die Jochen aber wohl leider nicht entgegengebracht wurde. Zu Schulzeiten wurde er gemobbt. Rückendeckung gab es von seinen Eltern nur bedingt – er sei nicht schwul, haben sie ihm gesagt. Als sich Schropp letztlich outete, las seine Mutter sogar Selbsthilfebücher über dieses Thema. Seinen Eltern werfe er jedoch nichts vor. Obwohl es Kollegen des „Promi Big Brother“-Moderatoren bereits wussten, machte Schropp seine sexuelle Orientierung nicht öffentlich. Vor vier Jahren hatte der Schauspieler schon einmal den Mut gefasst, bekam jedoch „kalte Füße“. Hört man, was unter anderem Jochen von seinem Vorhaben abgebracht hat, wird verständlich, warum er sich umentschied.
Krass! Seine damalige Schauspiel-Agentur riet ihm vom Coming-out ab
Ein Grund für die „kalten Füße“ war die Reaktion seiner damaligen Schauspiel-Agentur. Die riet ihm nämlich, wie Jochen in einem Interview mit dem „Stern“ erzählte, von seinem Outing-Vorhaben ab. Aus einem simplen Grund. Da Jochen oftmals auf die Rolle des Herzensbrechers festgeschrieben war, hätte seine Sexualität ebendiese Rolle unglaubwürdig gemacht. Wie allgegenwärtig und fast schon selbstverständlich Schwulen-Feindlichkeit gelebt wird, musste der Schauspieler auf die wohl unschönste Weise erfahren. Auch Leuten, die ihm nahestehen und um seine Sexualität wussten, äußerten homophobe Sprüche. Jochen Schropp geht sogar so weit, dass er „schwul“ als das am meisten verbreitete Schimpfwort an deutschen Schulen bezeichnet.
Auf Instagram bedankt sich Jochen für das Feedback
Via Instagram meldete sich inzwischen ein sichtlich gerührter Jochen Schropp. In einer Insta-Story richtet er sich an seine Community: „Ich bin total überwältigt über die ganzen tollen Nachrichten, die ihr mir schickt. Ich komme gar nicht mehr hinterher. Mein Telefon explodiert. Das ist wirklich wunderbar. Und nicht nur für mich, sondern für ganz, ganz viele. Insofern ganz lieben, lieben Dank! Zu einem Screenshot des Artikels schrieb Jochen noch einmal dringlich, wie verrückt es im Jahr 2018 doch sei, dass „man(n)“ Gratulationen dafür erntet, öffentlich zu seiner Sexualität zu stehen. Ob Jochen Schropp mit seinem Voranschreiten auch andere dazu bewegen kann, nachzuziehen, wird die Zeit zeigen. Den steinigen Weg bis hin zum Outing, konnte er für andere aber mit Sicherheit ein wenig ebnen. Die Reaktionen von Jochens Fans, dürften anderen „Betroffenen“ zeigen, dass die Community immer zu einem steht. Fans des „Promi Big Brother“-Moderators wissen sogar sich mit einem Fünkchen Humor zu freuen. So schreibt ein weiblicher Fan: „Oh was für ein Verlust für die Damenwelt, bist trotzdem ne Schnitte.“ Da kann man(n) sich nur anschließen! Schließlich wurde Jochen in einem Voting des Online-Magazins „Mit Vergnügen“ erst kürzlich zum viertschönsten Mann Berlins gewählt.