Im Ton vergriffen? „Culcha Candela“ verärgert Netz mit Corona-Tweets
Trotz Lockerungen bestimmt das Coronavirus auch jetzt noch unseren derzeitigen Alltag. Besonders betroffen ist neben anderen Bereichen die Kulturszene. Schließlich dürfen bis mindestens Ende August 2020 keine Großveranstaltungen stattfinden. Die Band „Culcha Candela“ machte nun ihren Unmut über die aktuelle Situation öffentlich und erntete aufgrund der Wortwahl allerdings viel Gegenwind. Erfahrt hier mehr.
Schwerer Schlag für die Kulturbranche: Großveranstaltungen bleiben bis mindestens 31. August 2020 untersagt
Noch immer hat das Coronavirus die Welt fest im Griff. Während einzelne Geschäfte bereits wieder öffnen durften, ist die Veranstaltungsbranche nach wie vor hart von der Pandemie betroffen. So ergab der Bund-Länder-Beschluss, dass Großveranstaltungen mindestens bis zum 31. August 2020 nicht stattfinden dürfen. Musiker, Veranstalter und viele mehr stellt dies vor eine psychische wie finanzielle Belastungsprobe. Auf Twitter reagierte die Band „Culcha Candela“ nun auf die derzeitige Situation und traf damit wohl nicht den Geschmack aller, wie die Reaktionen im Netz zeigen.
Den Lockdown beenden wollen, weil er funktioniert, ist genau so wie keine Kondome mehr zu benutzen, weil das Verhüten mit Kondom bis jetzt ja jedesmal geklappt hat.
— Hazel Brugger (@hazelbrugger) April 19, 2020
Im Tonfall vergriffen? „Culcha Candela“ entfacht eine hitzige Diskussion
Auf einen Tweet von Komikerin Hazel Brugger zu den nun eingetretenen Lockerungen zwitscherte die Band unter anderem: „Nee, dann lass mal bis 2025 machen, wenn’s funktioniert! Vorsorglich, für alle kommenden Pandemien!“ Doch die Gruppe legte sogar nach und schrieb: „Die Mortalitätsrate ist unter 1%. Da lohnt sich für uns als Band schon fast die Ansteckung, damit der Wahnsinn vorbei ist und wir wieder normal leben können. Über die Straße gehen ist gefährlicher.“ Ob sich die Band damit einfach unglücklich ausgedrückt hat? Ein Shitstorm blieb den Berlinern jedenfalls nicht erspart, sodass sie sich offenbar gezwungen sahen, nochmal ausführlich ein Statement zu dem Thema abzugeben. „Kurz nochmal eine Klarstellung: Ihr wisst ganz genau (hoffen wir), dass uns Menschenleben nicht egal sind. Im Gegenteil. Wir wollten nur darauf hinweisen, dass eine Branche mit 300.000 plus Existenzen am Arsch ist (…)“, heißt es hier unter anderem.
Das Statement von „Culcha Candela“ besänftigte nicht alle Gemüter
Nutzer scheinen den Punkten offenbar teilweise sogar zuzustimmen, empfinden jedoch, dass sich die Band im Ton vergriffen habe. „Mag ja alles sein, hat aber nix mit dem menschenverachtenden Schwachsinn zu tun, den ihr gestern Abend gepostet habt. Das jetzt so peinlich zu relativieren anstatt sich zu entschuldigen, gibt mir noch mehr Cringe..“, meint einer. Ein anderer schlägt vor: „Ich an eurer Stelle hätte jetzt konsequent die ‚unser Account wurde gehackt‘-Strategie verfolgt.”
Die ganze Stellungnahme findet ihr mit einem Klick auf den Thread des unten stehenden Tweets:
kurz nochmal eine klarstellung: ihr wisst ganz genau (hoffen wir), dass uns menschenleben nicht egal sind. im gegenteil. wir wollten nur darauf hinweisen, dass eine branche mit 300.000 plus existenzen am arsch ist und es nächstes jahr von den 1200 festivals, clubs, bars &
— Culcha Candela (@CulchaBerlin) April 20, 2020