Aus für Michael Schumacher Kartbahn Bruder Ralf erklärt: „2020 ist alles vorbei!“
Janina „Ninchen“ Kötz
Es ist nicht nur für Schumi-Fans ein absoluter Schock! Die traditionsreiche Michael Schumacher-Kartbahn in Kerpen-Manheim soll abgerissen werden. Grund ist der rheinische Braunkohle-Tagebau Hambach, der das Areal nach den bestehenden Verträgen laut RWE ab 2020 in Anspruch nehmen wird. Die gemeinsame Suche aller Beteiligten nach einem neuen Standort in den letzten Jahren blieb bisher allerdings ohne Erfolg. Das erklärte jetzt auch Ralf Schumacher, der Bruder des Formel-1-Rekordweltmeisters, in einem Interview.
Eines der letzten Andenken an Michael Schumacher muss dem Braunkohleabbau weichen
Nach Michael Schumachers Ski-Unfall im Dezember 2013 ist das der nächste schwere Schlag, den seine Familie hinnehmen muss. Damals lag der ehemalige Formel-1-Pilot über sechs Wochen mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma im Koma. Vor seinem Unfall hatte Schumacher noch gesagt: „Die Kartbahn ist für mich gleichbedeutend mit Zuhause!“ Doch dieses Zuhause wird ihm und seiner Familie jetzt genommen. Auch Schumis Bruder Ralf Schumacher äußerte sich jetzt zu der aktuelle Situation der Rennstrecke, die in Kerpen und darüber hinaus bekannt ist: „Es ist eine Schande. Hier sterben Tradition und erfolgreiche Jugendförderung zugleich.“ Klar, dass die Schumi-Kartbahn auch dem 42-Jährigen sehr am Herzen liegt. Zusammen mit Michael Schumacher feierte er hier seine ersten Erfolge. Doch der Tagebau sorgt jetzt für ein unwürdiges Ende der traditionsreichen Kartbahn. Die Übergabe des Areals an RWE und den Tagebau Hambach ist für den Oktober 2020 geplant.
Es war schon lange bekannt, dass der Erftlandring in Kerpen dem Tagebau weichen muss
Der Bruder des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters, Ralf Schumacher, muss sich damit abfinden, dass mit dem Abriss der Kartbahn auch ein Stück Zeitgeschichte sterben wird: „Vor vielen Jahrzehnten war klar, dass hier mal die Braunkohle kommt, das wussten wir alle. Irgendwann holt das einen ein, und dann geht das alles viel zu schnell.“ Bisher blieb auch die Suche nach einem Ersatzgelände ohne Erfolg, obwohl sowohl Mitarbeiter des Braunkohle-Tagebaus als auch RWE schon jahrelang suchen. Schumacher will trotzdem nicht aufgeben: „Wir sind nach wie vor auf der Suche nach einem Standort. Wenn uns eine Gemeinde unterstützen würde, wären wir sehr froh.“ Für ihn steht fest: „Ohne Kartfahren gibt es keine Rennfahrer. Der Rennsport braucht Kartbahnen.“
Mehr Infos zum Gesundheitszustand von Michael Schumacher:
Der Unfall, der das Leben von Michael Schumacher gravierend veränderte, ist inzwischen über vier Jahre her. Offizielle Infos zum aktuellen Gesundheitszustand des ehemaligen Ferrari-Piloten gibt es schon lange nicht mehr. Die Familie und auch Managerin Sabine Kehm lassen die Frage, wie es ihm aktuell geht, unbeantwortet. Ein ausführliches Statement gab es zuletzt im September 2014. Damals erklärte Sabine Kehm, dass Michael Schumacher vom Universitätskrankenhaus von Lausanne nach Hause an den Genfer See verlegt wurde. Damals sagte sie: „In den vergangenen Wochen und Monaten hat Michael – der Schwere seiner Verletzung entsprechend – Fortschritte gemacht, aber es liegt weiterhin ein langer und harter Weg vor ihm.“ Schon während seiner Karriere in der Formel 1 schützte Schumi seine Privatsphäre und die seiner Ehefrau Corinna. Die Schumacher-Sprecherin will zudem die Öffentlichkeit nur informieren, wenn es neue, konkrete Hoffnung auf eine entscheidende Verbesserung des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters gibt. Damit müssen sich auch die Schumacher-Fans abfinden.