StartLifestyle & TrendsSekundäres Ertrinken: Was Eltern wirklich wissen müssen!

Sekundäres Ertrinken: Was Eltern wirklich wissen müssen!

Die Angst vor dem sogenannten sekundären Ertrinken hält viele Eltern in Atem. Doch was ist dran an den Schreckensmeldungen, die durch soziale Medien geistern? Till Dresbach, Oberarzt in der Neonatologie und Kinderintensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn, bringt Licht ins Dunkel und entlarvt einige Mythen rund um das Thema.#

Was ist sekundäres Ertrinken?

Zunächst einmal: Der Begriff „sekundäres Ertrinken“ ist irreführend und kein medizinischer Terminus. Es handelt sich dabei um die Befürchtung, dass Kinder Stunden oder sogar Tage nach dem Verschlucken kleiner Wassermengen daran sterben könnten. Doch Dresbach beruhigt: „Das Schlucken geringer Mengen Wasser ist nicht lebensbedrohlich – zumindest, wenn zuvor keinerlei Symptome aufgetreten sind.“

Wann ist Vorsicht geboten?

Gefährlich wird es erst, wenn größere Mengen Wasser in die Lunge gelangen. Hustenreiz, der nach dem Einatmen von Wasser auftritt, ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um die Lunge zu schützen. Eltern sollten jedoch aufmerksam werden, wenn Symptome wie Erbrechen, zunehmender Husten, Atemprobleme oder eine beschleunigte Atmung Stunden oder Tage nach dem Badeunfall auftreten. Diese könnten auf eine bakterielle Lungenentzündung hinweisen.

Präventive Maßnahmen und Erste Hilfe

Um das Risiko zu minimieren, ist es essenziell, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernen. Babyschwimmen kann bereits die Gewöhnung an das Wasser fördern. Ab einem Alter von fünf Jahren sind Kinder in der Regel in der Lage, die notwendigen Bewegungen zum Schwimmen zu koordinieren.

Sollte es dennoch zu einem Badeunfall kommen, gilt: Das Kind umgehend aus dem Wasser retten und bei Anzeichen einer Beeinträchtigung ärztlichen Rat einholen. Bei Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand sind sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten.

Fazit

Die Angst vor dem sekundären Ertrinken ist unter Eltern weit verbreitet, doch mit dem richtigen Wissen und präventiven Maßnahmen lässt sich das Risiko erheblich reduzieren. Wichtig ist, auf die Signale des Kindes zu achten und im Zweifelsfall immer einen Arzt zu konsultieren.

Quellen: Interview mit Till Dresbach, Oberarzt in der Neonatologie und Kinderintensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn, DLRG, dpa. Fitbook.de

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