Rauchfrei durch E-Zigaretten?
Sicherlich sind sie euch auch schon im Alltag begegnet: E-Zigaretten. Doch sind die etwas anderen Glimmstängel tatsächlich eine Alternative zur herkömmlichen Zigarette und können sie wirklich dabei helfen, dem Rauchen ganz abzuschwören? Hier erfahrt ihr mehr darüber!
Beginnt das Image von E-Zigaretten etwa zu bröckeln?
Seit einigen Jahren besteht ein Trend zum E-Zigaretten online kaufen. Als diese Erfindung neu auf den Markt kam, wurde sie als Wundermittel gegen gewöhnliche Zigaretten angepriesen. Auch heute noch wird sie als eine Möglichkeit angesehen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Doch neuere Untersuchungen zu den gesundheitlichen Aspekten der E-Zigarette und zu ihrer Tauglichkeit als Entwöhnungsmittel lassen das anfängliche Image zunehmend bröckeln. Nach aktuellem Wissensstand ist das Wundermittel E-Zigarette nur mit Vorsicht zu genießen – und im Idealfall besser gar nicht.
Dampfen mit Risiken
Die Liquids in E-Zigaretten bestehen hauptsächlich aus einer Flüssigkeit, die leicht verdampft werden kann. Sie besteht aus Glycerin oder Propylenglykol. Für sich sind die beiden Stoffe ungefährlich. Doch damit sie verdampfen, müssen sie erst einmal erhitzt werden. Dabei gehen sie jedoch nicht nur von ihrer ursprünglichen Form in den gasförmigen Zustand über, sondern werden teilweise zersetzt. Die dabei entstehenden Bruchstücke sind jedoch wiederum Stoffe, die reizend und krebserregend sind. Auch die Aromen in den Liquids sind nicht ungefährlich – denn viele Verbraucher entscheiden sich nicht nur für einen Übergang, sondern dauerhaft für nikotinhaltige Liquids.
Zwischenlösung zur Rauchfreiheit?
Die gesundheitlichen Risiken beim Dampfen sollen an dieser Stelle jedoch nicht im Mittelpunkt stehen. Die interessante Frage ist, ob sich E-Zigaretten als Zwischenschritt eignen, um vollständig mit dem Rauchen aufzuhören. Diese Frage lässt sich nur mit einem „Jein“ beantworten. Es kommt nämlich stark darauf an, was die zentralen Beweggründe für das Rauchen sind.
Macht der Gewohnheit
Viele Menschen rauchen aus Gewohnheit. Immer wenn sie warten und nichts zu tun haben, fehlt ihnen irgendetwas, um sich damit die Zeit zu vertreiben. Mit einer Zigarette zwischen den Fingern hat man etwas zum Hantieren, ohne dass sich Außenstehende wundern, was man da eigentlich tut.
Ein anderer Aspekt ist die Stressbewältigung. In Stresssituationen suchen wir Instinktiv nach etwas, das uns beruhigt. Was wäre da schöner als wieder ein Baby zu sein, von Mama im Arm gehalten zu werden und – ganz genau – an der Brust zu nuckeln? Das Saugen an der Brust erhöht bei Säuglingen den Oxitocin-Spiegel im Körper, stärkt die Bindung zur Mutter und beruhigt. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat tatsächlich gezeigt, dass die Gabe von Oxitocin den Zigarettenverbrauch senkt.
Wenn das der Grund für das Rauchen ist, dann ist praktisch jedes Mittel gut genug, um die Zigarette zu ersetzen, sofern es die gleichen Gewohnheiten befriedigt. Ein Fidget Spinner in der Hand und ein Lutscher im Mund könnten also völlig reichen!
Nikotinabhängigkeit
Nikotin ist ein Nervengift und eine legale Droge, die gefährlicher ist als Marihuana. Wer raucht, weil er abhängig ist, der wird auch mit einer E-Zigarette und nikotinhaltigem Liquid nicht davon loskommen. Hier hilft nur eine konsequente Entzugstherapie. Wer jedoch so abhängig ist, dass die vollständige Entwöhnung unmöglich ist, der ist nach aktuellem Wissensstand mit einer E-Zigarette gut beraten, die weniger gesundheitsschädlich ist als eine herkömmliche Zigarette.
Weder die gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten noch ihre Tauglichkeit zur Rauchentwöhnung sind abschließend geklärt. Das liegt daran, dass es keine ausreichenden Langzeiterfahrungen zu diesen Fragen gibt. Während eine Studie E-Zigaretten als 70 Prozent erfolgreicher ansieht als andere Methoden zur Entwöhnung, liegt die Erfolgsquote in einer anderen Studie bei sehr überschaubaren 4 Prozent.