Ein globales Problem eskaliert
Mehr als eine Milliarde Menschen leiden weltweit an Übergewicht – eine Zahl, die sich innerhalb von nur drei Jahrzehnten vervierfacht hat. Dieses alarmierende Ergebnis wurde pünktlich zum Welt-Adipositas-Tag im renommierten britischen Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt wurde, analysierte Daten von über 220 Millionen Menschen aus rund 190 Ländern. Die Ergebnisse sind ein Weckruf: Übergewicht ist nicht mehr nur ein Problem der reichen Länder, sondern betrifft zunehmend auch Menschen in ärmeren Regionen der Welt.
Die Zahlen sprechen für sich
Im Jahr 1990 waren etwa 226 Millionen Menschen weltweit übergewichtig. Heute sind es über eine Milliarde. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Übergewichtszahlen bei Kindern und Jugendlichen, die sich seit 1990 mehr als verzehnfacht haben. Diese Entwicklung hat weitreichende gesundheitliche Konsequenzen, denn Übergewicht erhöht das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und bestimmte Krebsarten.
Ernährung als Hauptauslöser
Schlechte Ernährungsgewohnheiten gelten weiterhin als Hauptursache für Fettleibigkeit. Francesco Branca, Direktor für Ernährung bei der WHO, betont die Notwendigkeit, gegen ungesunde Lebensmittel vorzugehen. Die WHO empfiehlt Maßnahmen wie die Besteuerung zuckerhaltiger Getränke, die Einschränkung der Vermarktung ungesunder Lebensmittel an Kinder und die Förderung gesunder Nahrungsmittel durch Subventionen. Zudem könnten neue Therapien gegen Diabetes einen Beitrag zur Bekämpfung von Fettleibigkeit leisten.
Quelle: The Lancet
Quellenangabe: The Lancet, Weltgesundheitsorganisation (WHO)