In einer Welt, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer wichtiger werden, spielt auch die Art und Weise, wie wir unsere Kleidung waschen, eine entscheidende Rolle. Laut einer Studie der Universität Leeds, geleitet von Richard Blackburn, tragen niedrigere Waschtemperaturen und kürzere Programme nicht nur zum Schutz unserer Umwelt bei, sondern verlängern auch die Lebensdauer unserer Lieblingsstücke.
Weniger ist Mehr: Der Umwelt zuliebe
Richard Blackburn weist darauf hin, dass „synthetische Mikrofasern, die bei jedem Waschgang freigesetzt werden, mehr als ein Drittel aller Kunststoffe ausmachen, die das Meer erreichen“. Ein alarmierendes Faktum, das zum Umdenken anregt. Durch die Wahl kürzerer Programme bei niedrigeren Temperaturen können wir die Menge an Mikrofasern, die in unsere Gewässer gelangen, signifikant reduzieren. Die Studie zeigt, dass bei einem kalten Kurzprogramm (25 Grad, 30 Minuten) weniger Mikrofasern freigesetzt werden als bei herkömmlichen Waschgängen.
Farberhalt und Energieeffizienz
Nicht nur die Umwelt profitiert von dieser Methode. Auch die Langlebigkeit und Farbintensität unserer Kleidung wird durch niedrigere Temperaturen und kürzere Waschzeiten positiv beeinflusst. Insbesondere bei Baumwolle zeigte sich, dass der Farbverlust bei kalter Wäsche deutlich geringer ist als bei höheren Temperaturen. Ein Pluspunkt für alle, die ihre Kleidung lieben und lange tragen möchten.
Hygiene bei niedrigen Temperaturen
Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass Kleidung nur bei hohen Temperaturen hygienisch sauber wird. Doch die meisten Mikroorganismen auf unserer Kleidung stammen von unserer eigenen Haut und sind nicht per se unhygienisch. Für den Großteil der Wäsche reichen niedrige Temperaturen vollkommen aus, um sie sauber und frisch zu halten. Lediglich bei speziellen Textilien wie Unterwäsche oder Küchentüchern empfiehlt sich weiterhin ein heißerer Waschgang.
Die richtige Wahl treffen
Das deutsche Umweltbundesamt und Experten wie Neil Lant von Procter & Gamble betonen zudem die Bedeutung der richtigen Waschmaschine und Waschmittel. Eine hohe Energieeffizienzklasse und ein angemessenes Fassungsvermögen sind ebenso entscheidend wie die Wahl eines sparsamen, aber effektiven Waschmittels. Moderne, nachhaltige Inhaltsstoffe ermöglichen es, auch bei niedrigen Temperaturen hervorragende Ergebnisse zu erzielen.
In einer Zeit, in der jeder Einzelne gefragt ist, seinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, bietet das Wissen um die richtige Wäschepflege eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, aktiv zu werden. Indem wir unsere Gewohnheiten überdenken und anpassen, können wir nicht nur unsere Kleidung, sondern auch unseren Planeten schützen.
Quellen: STYLEBOOK, Universität Leeds, deutsches Umweltbundesamt, Procter & Gamble