Nach Randale auf Til Schweigers Finca: Boris Becker stärkt Jan Ullrich den Rücken
Janina „Ninchen“ Kötz
Am Wochenende hat der ehemalige Radstar Jan Ullrich auf Mallorca für einen Polizeieinsatz gesorgt. Unerlaubt soll er am Freitag, den 3. August 2018, das benachbarte Anwesen betreten haben, auf dem der bekannte Schauspieler Til Schweiger wohnt. Daraufhin gingen Bilder durch die Presse, wie der 44-Jährige in Handschellen und mit einem Laken um den Kopf abgeführt wurde. Die spanische Polizei erklärte, dass der Ex-Radprofi wegen gewaltsamen Eindringens und Bedrohungen in Gewahrsam genommen werden musste. Via Twitter äußerte sich jetzt auch Tennis-Legende Boris Becker zu dem Vorfall.
Nach Zwischenfall auf Mallorca stellt sich Boris Becker auf Jan Ullrichs Seite
Der ehemalige Tennis-Star Boris Becker und der frühere Rad-Profi teilen aktuell dasselbe Schicksal: Beide müssen mit der Trennung von ihren Frauen zurecht kommen und sorgen deshalb immer wieder für Schlagzeilen in den Medien. Nur kurz nachdem Boris und Lilly Becker ihr Liebes-Aus öffentlich machten, erklärte auch Jan Ullrich, dass er und seine Noch-Ehefrau Sara nach 13 Jahren nun getrennte Wege gehen werden. Boris Becker kann also durchaus nachempfinden, dass es Ullrich nach seinem Ehe-Aus nicht gerade gut geht. Zu dem Polizeieinsatz auf Til Schweigens Anwesen auf der beliebten Ferieninsel Mallorca und dem anschließenden Bericht darüber in der „Bild am Sonntag“ twitterte er jetzt: „Es freut mich, dass Sebastian Kayser von Bams einen respektvollen Bericht über Jan Ullrich geschrieben hat. Es ist richtig, dass ‚Ulle‘ durch eine schwierige Phase geht, wir sollten ihm zuhören/verstehen und dringend helfen! Er hat es sich verdient.“ Auf Anfrage des Kölner „Express“ äußerte sich auch Ullrichs Ex-Manager Wolfgang Strohband: „Ich arbeite mit Jan nicht mehr zusammen, deswegen kann ich zu diesem konkreten Vorfall nichts sagen. Er muss sich langsam mal fangen und im normalen Leben zurechtkommen. Die letzten zehn bis zwölf Jahre waren nicht ganz einfach für Jan. Er fiel als Höchstleistungs-Sportler ins Nichts. Das alles geht nicht so spurlos an ihm vorbei.“ Es war nicht das erste Mal, dass der Tour-de-France-Sieger von 1997 in der Öffentlichkeit auffiel. Dass der 44-Jährige dringend etwas an seinem Leben ändern muss, räumte er bereits selbst ein.
Jan Ullrich erklärt in „Bild“: Er wollte sich eigentlich nur von Til verabschieden
Nach dem Eklat auf Mallorca äußerte sich jetzt auch Radprofi Jan Ullrich selbst zu den Vorfällen. Da die Fincas von ihm und Schauspieler Til Schweiger auf Mallorca direkt nebeneinander liegen, wollte sich Ullrich angeblich nur von seinem Nachbarn verabschieden. Nach eigenen Angaben hatte er gehört, dass Schweiger die Insel schon bald wieder verlassen wolle. Nachdem die Rufe von seinem eigenen Anwesen aus erfolglos blieben, habe er das Grundstück des „Honig im Kopf“-Stars betreten. Jan selbst erklärte gegenüber „Bild“: „Es gab Wortgefechte, auch mit Til, möglicherweise auch mal eine Berührung an der Schulter.“ Til Schweiger hingegen berichtete über den Streit, dass der ehemalige Radstar direkt mit einem Besenstil auf einen seiner Freunde losgegangen sei. Zudem soll Jan offenbar völlig zugedröhnt und nicht mehr zurechnungsfähig gewesen sein. Die Folge: Die Nacht verbrachte Ullrich daraufhin im Gefängnis. Das spanische Gericht belegte ihn in dem Fall außerdem mit einem Kontaktverbot: Künftig muss der 44-Jährige von Schweiger mindestens 50 Meter Abstand halten! Die Trennung von seiner Frau Sara und die Entfernung zu seinen Kindern scheinen dem früheren Tour-de-France-Sieger offenbar sehr zu schaffen zu machen. So erklärte er erst kürzlich zu den Ereignissen der letzten Wochen: „Ich könnte die ganze Zeit weinen. Zum einen vor Trauer, zum anderen vor Glück.“ Er vermisse seine Kinder sehr, verriet er, habe aber seit kurzem auch eine neue Freundin. Laut seiner Ex, Sara Ullrich, sei die Ehe zwischen Jan und ihr bereits seit Monaten am Ende. Sie sagte: „Mein Mann und ich haben uns bereits vor einigen Monaten getrennt. Weitere Auskünfte gebe ich nicht.“
Jan Ullrich: „Ich bin bereit, mich bei Til zu entschuldigen!“
Dass Jan Ullrich – aus beruflicher aber auch privater Sicht – in der letzten Zeit viel durchgemacht hat, weiß er anscheinend selbst und will sich deshalb schon bald in Therapie begeben. Der „Bild“ sagte er: „Die Trennung von Sara und die Ferne zu meinen Kindern, die ich seit Ostern nicht gesehen und kaum gesprochen habe, haben mich sehr mitgenommen. Dadurch habe ich Sachen gemacht und genommen, die sich sehr bereue. Aus Liebe zu meinen Kindern mache ich jetzt eine Therapie.“ Süchtig soll er nach eigenen Angaben aber nicht sein. Während der frühere Tennis-Star Boris Becker auf Twitter bereits dazu aufrief, dem einstigen Radprofi unter die Armen zu greifen, will sich Schweiger vorerst nicht bei dem 44-Jährigen entschuldigen. Er sagte: „Ich habe ihn kennengelernt als einen liebenswerten und großzügigen Menschen, aber das ist er nicht mehr. Er ist ein Wrack, aber mittlerweile ein gefährliches Wrack.“ Vor mehr als elf Jahren erklärte Jan Ullrich offiziell sein Karriereende, nachdem er 2006 wegen Dopingverdachts von der „Tour de France“ ausgeschlossen wurde. Dieser Verdacht bestätigte sich nach langem Hin und Her im Jahr 2012, als der internationale Sportgerichtshof Ullrich schuldig sprach und damit alle seine Erfolge seit dem 1. Mai 2005 annullierte. Seitdem geriet der einstige Radstar immer wieder in die Schlagzeilen: Im Mai 2014 zum Beispiel verursachte er unter Alkoholeinfluss in der Schweiz mit überhöhter Geschwindigkeit einen Autounfall. Die Folgen: eine 21-monatige Freiheitsstrafe, die auf vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Dazu musste der Radprofi eine Geldbuße in Höhe von 8.700 Euro zahlen.